Am Abend vor der Kreuzigung Jesu geschah folgendes:
„Da stand er vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war.“ (Joh 13,4.5).
Dies war keine Waschung nach jüdischem Brauch, bei welchem ein Knecht oder Sklave dem Hausherrn die Füße wusch. Hier kniete der Herr vor seinen Jüngern, der Schöpfer vor seinen Geschöpfen, um ihnen die Füße zu waschen. Dadurch bekamen sie Teil an Jesus.
Gottes rettende Gnade hört nicht nach der Taufe auf. Seine Gnade ist ein lebenslanges Geschenk. Um an dieser dauernden Beziehung Teil zu haben, empfangen wir die Fußwaschung durch den Herrn. Jesus sagt: „Wer gewaschen ist, bedarf nichts, als dass ihm die Füße gewaschen werden, denn er ist ganz rein.“ (Joh 13,10). Im Anschluss an die Wassertaufe empfängt ein Gläubiger das Sakrament der Fußwaschung, um Teil am Herrn zu haben (Joh 13,8). Für die Fußwaschung wird Wasser in einer Schüssel vorbereitet, worin die Füße des Neugetauften gewaschen und anschließend abgetrocknet werden. Dies geschieht im Namen Jesu Christi, da der Pastor oder Diakon diese Handlung stellvertretend für Jesus Christus durchführt.
Neben der sakramentalen Fußwaschung kann man sich auch als Zeichen gegenseitiger Liebe, Demut und Vergebungsbereitschaft die Füße waschen.
Schließlich sind unsere Füße Symbol für unseren Lebensweg, unser Verhalten und unsere Entscheidungen. Nach der Fußwaschung sind wir bereit, Jesus Christus Herrn in unserem Leben sein zu lassen und bringen dies zum Ausdruck, indem wir in Worten und Taten seinen Spuren folgen. Mögen unsere Füße Spuren der Liebe Gottes hinterlassen.
Fragen und Antworten zur Fußwaschung
Publikationen zur Fußwaschung