Was ist die Bedeutung der Zungenrede?
Die Zungenrede beschreibt ein „Reden zu Gott durch den Geist“, im Unterschied vom „Reden zu den Menschen durch den Verstand“ (1.Kor 14,2.14).
Sowohl Lukas als auch die Apostel setzen die Zungenrede in Beziehung zum Empfang des Heiligen Geistes:
- Nachdem Jesus gen Himmel gefahren war und die Jünger einmütig an einem Ort versammelt waren kam der Heilige Geist auf sie, und sie “fingen an zu predigen in andern Sprachen (wörtlich: Zungen), wie der Geist ihnen gab auszusprechen.” (Apg 2,4) Hier wird die Zungensprache als Folge des Empfangs des Heiligen Geistes genannt. In der darauf folgenden Rede macht Petrus auch deutlich, dass Jesus den verheißenen Heiligen Geist ausgegossen habe, “wie ihr hier seht und hört.” (Apg 2,33). Ohne Zweifel ist die Ausgießung des Heiligen Geistes sichtbar und hörbar gewesen, also mehr als nur eine innere Gewißheit oder geistliche Erfüllung, sondern durch die äußere Zungenrede allen Umstehenden offenbar geworden.
- In Apg 8,16 steht: „Denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus.“ Die Leute von Samaria hatten schon an Jesus als ihren Herrn geglaubt und waren getauft. Wenn Zungenrede nicht ein notwendiges Zeichen für den Heiligen Geist gewesen wäre, woraus schloss Lukas dann, dass sie den Heiligen Geist noch nicht hatten?
- In Apg 10,44-48 sagte Petrus, dass die Zuhörer den Heiligen Geist so empfangen hatten, wie er und die Apostel an Pfingsten. Petrus interpretierte die Tatsache der Zungenrede aufgrund seiner eigenen Erfahrung. Genauso wissen wir auch heute auf der Basis der Erfahrung der Apostel, dass jemand dann den Heiligen Geist empfangen hat, wenn er in Zungen redet.
- In Apostelgeschichte 19,1-7 fragt Paulus die Gläubigen in Ephesus: „Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?“. Sie verneinten. Warum sollte Paulus dies fragen, wenn es kein sicht- und hörbares Zeichen gibt, das anzeigt, dass jemand den Heiligen Geist empfangen hat bzw. wenn man ihn im Moment des Glaubens schon empfängt? Warum sagte Paulus nicht einfach: „Ihr habt nun den Heiligen Geist empfangen!“ nachdem sie auf den Namen Jesu getauft worden waren? Als der Heilige Geist auf sie kam, zeigte sich das deutlich in der Zungenrede (V.6).
In Zungen reden ist also das Zeichen dafür, dass jemand den Heiligen Geist empfangen hat. Jeder Gläubige benötigt die Zungenrede als „Unterpfand“ für die Rettung (Joh 3,5; 1,13.14; 2.Thess 2,13; Tit 3,5). Jeder wiederum, der den Geist Christi nicht hat, gehört nicht zu Christus (Rö 8,9).
Obwohl wir durch das Zungenreden an sich nicht gerettet werden, ist das Reden in Zungen für einen selbst sehr wichtig. Der, der in Zungen betet, redet zu Gott und erbaut sich selbst (1.Kor 14,2.4). Die Erbauung kommt von der Fürbitte des Heiligen Geistes, welche sich in der Zungenrede zeigt (vgl. Rö 8,26.27). Während wir nicht darauf bestehen, dass jeder in Zungen predigen sollte, betonen wir doch, dass jeder Gläubige um den Heiligen Geist bitten sollte, denn er hilft uns, uns zu heiligen, wodurch wir wiederum gerettet werden können (1.Thess 2,13; siehe 1.Petr 1,2). Wer den Heiligen Geist empfängt spricht ganz natürlich in Zungen.
Verwandte Fragen