Sabbat

“Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte.” (1. Mo 2,2)

Gott ist allmächtig und braucht keine Ruhepausen. Folglich ruhte Gott nach der Erschaffung des Universums weniger um seiner selbst willen, sondern unseretwegen. Er weiß, dass wir Zeiten brauchen, in denen Leib und Seele ruhen dürfen. Deswegen schuf er einen Wochenrhythmus und bestimmte den siebten und letzten Tag einer Woche als Ruhetag. 

Der siebte Tag der Woche ist der Samstag, den das Volk Israel und auch die heutigen Juden als Sabbat halten. Wir finden keine stichhaltigen Hinweise im Alten oder Neuen Testament dafür, dass dieser Tag geändert werden sollte. Vielmehr wurde der Ruhetag einige Jahrhunderte nach Christus vom Samstag auf den Sonntag verlegt, was seither eine weit verbreitete Tradition im Christentum ist. Jedoch gilt bis heute der Sabbat als ein Zeichen zwischen Gott und uns (Hes 20,12).

Den Sabbattag zu halten und an ihm zu ruhen ist eines der zehn Gebote (5. Mo 5,13-14). Wir glauben jedoch, dass der Sabbat noch mehr als nur ein Gebot ist: Er ist ein heiliger und gesegneter Tag, ein Tag unter der Gnade Gottes (1.Mo 2,3). Indem wir ihn einhalten, gedenken wir der Schöpfung Gottes, der Heilstat Jesu Christi und haben Teil am Segen Gottes (2.Mo 20,11; 5.Mo 5,15; Jes 58,13.14). In Sabbatgottesdiensten lesen und studieren wir das Wort Gottes und loben Gott gemeinsam im Gesang und Gebet. Der Sabbat gibt uns Gelegenheit, zusammen mit anderen Gläubigen vor Gott zu kommen und unsere eigenen Beschäftigungen liegen zu lassen. So wie Jesus die Menschen ermuntert hat, am Sabbat Gutes zu tun, so wollen auch wir an diesem Tag Gutes tun und anderen helfen (Mt 12,12)

„Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen.“ (Mk 2,27) 

Gott schuf den Sabbat für uns, damit wir zum einen in unserem irdischen Leben an diesem Tag in Jesus Ruhe finden können. Zum anderen aber gibt er uns eine Hoffnung auf die ewige Ruhe am Ende der Zeiten. (Hebr 4,9-11)